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Hallo! Ich wurde anlässlich unserer Nominierung für den Skoutz-Award interviewt. Das Interview erscheint hier bei Augenschelm.de, es wurde zuerst bei Skoutz.de veröffentlicht. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen – ich hatte viel Spaß beim Fragen beantworten und ich finde, das merkt man dem Interview auch an. Vielen Dank an dieser Stelle auch an Kay Noa.


Heute bin ich mit unserem Skoutz-Kauz bei Bruno E. Thyke zu Besuch. Der sympathische Schreiber aus dem Ruhrgebiet, frönt der hohen Kunst des geschriebenen Wortes nach eigenem Bekunden in den frühen Morgenstunden, irgendwo zwischen dem Vollzeitjob, dem Pendeln im Zug und der Zeit mit seiner Familie Zuhause.

Ich möchte ihn als Herausgeber der Anthologie “Erntenacht – Dunkle Folklore” interviewen, denn diese ungewöhnliche Anthologie hat es auf die Midlist des Skoutz-Awards 2020 geschafft, und das ist doch ein wunderbarer Anlass …

Zu Besuch bei Bruno E. Thyke, der selbst Chaos organisieren kann

So, lieber Bruno, vielen Dank, dass du dir für uns Zeit genommen hast. Du klingst ja wirklich mega-beschäftigt zwischen Job, Autorendasein und Familienleben. Also fangen wir am besten gleich mal an.

Wie würdest du dich in einem Wort beschreiben?

Glücksritter

Eine schöne Antwort. Die meisten Autoren arbeiten mit Adjektiven. Aber Glücksritter ist auch gleich ein Bild. Ich bin gespannt.

Beruf oder Berufung – was macht dir an deinem Job als Autor am meisten Spaß?

Kreativ zu sein ohne Grenzen.

Wie meinst du das? 

Was immer mir durch den Kopf geht, ich kann es zu Papier bringen und damit etwas entstehen lassen, was zuvor nicht da war.

Das beschreibt ja den Beruf des Autoren, sofern er nicht nur Berichte schreibt. Oder ist das für dich mehr Berufung?

Mein Beruf ist es nicht, aber nur von einem Hobby zu sprechen, ist auch zu wenig. Damit bin ich einer dieser Hybride, die irgendwo zwischen Vollzeitjob, Elterndasein und dem normalen Alltag ihre Passion ausleben.

Ich finde es sehr inspirierend, eben neben dem Autorendasein noch ein anderes Leben zu haben, das sich nicht nur um Geschichten dreht. Unabhängig davon, dass das in meinem Fall zumindest auch die Bank und den Vermieter beruhigt, glaube ich auch, dass es meinen Geschichten gut tut. Das, was einem durch den Kopf geht, wird ja meist von außen angestoßen. 

Das stimmt, wobei das in meinem Fall vor allem die Interaktion von Menschen untereinander ausmacht. Ich bin Bänker und auch wenn ich für eine nachhaltige Bank arbeite, bietet der Job bislang nicht viel, was mich beim Schreiben inspiriert.

Bleiben wir bei den Büchern…

Wann hast du dein erstes Buch veröffentlicht?

Ich habe noch gar kein Buch veröffentlicht, anders als viele Kollegen, die in der Anthologie „Erntenacht“ mitgearbeitet haben.

Und das sagt der Herausgeber? Wie ungewöhnlich. 

Tatsächlich ist der Herausgeber hier der unerfahrenste. Bislang steht eine weitere Kurzgeschichte zu Buche, die ich bei einem kleinen Wettbewerb eingereicht habe und die ebenfalls unter die besten 5 Geschichten gewählt wurde.

Das zeugt zumindest davon, dass da draußen Menschen sind, die an deine Geschichten glauben. Und wie sieht es auf deinem SUM aus? Dem berüchtigten Stapel ungeschriebener/unveröffentlichter Mansuskripte?

Ich habe insgesamt etwa drei Manuskripte fertig geschrieben, die allesamt unveröffentlicht sind.

Und wie lang brauchst du so für deine Bücher?

Weil ich als Vater von zwei Kindern und mit Vollzeitjob nur bedingt Zeit fürs Schreiben habe, brauche ich für ein Manuskript mit etwa 100.000 Wörtern ein bis eineinhalb Jahre.

Da passt ja die nächste Frage sehr gut. 

Wie läuft ein typischer Tag als Autor bei dir ab? 

Jahrelang habe ich beim Pendeln im Zug geschrieben, was eine sehr gute Routine war, wenn man erstmal das Drumherum ausschalten konnte. Etwas Musik aufs Ohr und loslegen. Bei knappen 3 Stunden pendeln pro Tag habe ich wirklich viel zu Papier bekommen.

Das kann ich bestätigen. Ich bin eine Weile zwischen Frankfurt und München gependelt (also wochenweise, nicht täglich), aber die etwas über 3h Fahrt waren in der Tat außerordentlich produktiv.  Aber du sagst das, als würdest du das jetzt nicht mehr machen?

2018 sind wir umgezogen und meine zweite Tochter kam zu Welt.

Ah und was ist nun anders? 

Seitdem ist es eher improvisieren, wobei mein Ziel immer ist, als erstes Morgens ein wenig zu schreiben, und wenn es nur zehn Minuten sind. Aber es gibt Tage, da klappt es besser und an manchen weniger.

Ja, das kennen wir alle.  Gerade in diesen Tagen. 

Das Jahr 2020 stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Wie sehr beeinflusst Corona deinen Schreiballtag?

Zunächst einmal muss ich sagen, dass die Coronakrise bei mir keine Existenzängste auslöst, da mein berufliches Umfeld bislang sehr ruhig durch dieses Fahrwasser gleitet. Das nimmt mir natürlich viele Sorgen.

Verstehe ich gut, aber das ist – zumindest bei mir – nur ein Teil der Medaille. Das Leben bietet ja noch mehr.

Ja, es beeinflusst mich deshalb schon, weil ich seitdem zu 100% im Homeoffice arbeite und daher gar keine Pendelzeit mehr habe. Schreiben im Zug ist also gar nicht mehr.

Verstehe. Und wie läuft das dann bei Thykens ab? 

Hinzu kommt bei uns das Thema Kinderbetreuung und zwei Personen in „relevanten“ Berufen, so dass wir ohne Kinderbetreuung beide arbeiten mussten.

In nicht relevanten Berufen, meinst du, vermutlich. Sonst hätte es ja Kinderbetreuung gegeben. Ein Schicksal, das die Skoutz-Redaktion auch getroffen hat und nicht zuletzt für die Verschiebung des Skoutz-Awards um gut ein Monat nach hinten verantwortlich ist. Und wie habt ihr das dann gemanagt? 

Nein, tatsächlich in relevanten Berufen. Aber unsere Kleinste war, als es los ging, erst 14 Monate. Da gab es einfach noch keine Betreuung, sie war noch nie woanders als bei den Eltern und Großeltern. Oma und Opa war tabu und dann blieben nur noch Mama und Papa. Die Große war in einer Notgruppe der KiTa, aber die Betreuungszeit wurde auch gekürzt, so dass wir uns unterm Strich trotzdem strecken mussten.

Das gebe ich mal an mein Team weiter, die waren so neidisch. Offenbar ganz unnötig. Und wie habt ihr es dann gewuppt?

Das hat bei mir vor allem alle Routinen in Luft aufgelöst und ich bin jemand, der gerne bestimmte Gewohnheiten aufbaut. Durch das Schreiben im Zug, in einem gleichbleibenden Umfeld ohne Internetzugang und mit festem Zeitrahmen hatte ich zum Beispiel nie so etwas wie eine Schreibblockade. Das hat sich geändert, weil der Tagesablauf jeden Tag anders aussieht. Zudem habe ich im Moment alle meine Social Media Tätigkeiten auf Eis gelegt, weil mir das zu viel Kraft für Kreativität geraubt hat.

Das ist eine drastische Maßnahme, aber ich kann mir vorstellen, dass sie hilft. Wieso hast du dich zu diesem Schritt entschlossen?

Die Stimmung auf Twitter hat mich ziemlich runtergezogen zuletzt. Zudem blieb wenig Zeit fürs Schreiben. Umso stolzer bin ich, dass ich trotzdem eine Kurzgeschichte für den Nachfolger der „Erntenacht“ fertig geschrieben habe.

Dieses Mal werde ich nicht Herausgeber sein, sondern nur Autor, weil die Idee diesmal von Nina Hasse kam, die auch bei der Erntenacht dabei ist, und weil meine Zeit es nicht zulässt.

Aber Zeit für einen kleinen Ausblick hast du schon, ja? Schau, wie lieb der Skoutz-Kauz schaut! 

Es sind viele Autoren dabei, die auch bei der Erntenacht mitgemacht haben – Arbeitstitel ist „Seemannsgarn“.

Danke! Wir sind gespannt. Aber weiter, wenn wir schon vom Schreiben sprechen … 

Kreativ oder doch eher regeltreu?

Ich habe als sehr strikter Plotter angefangen und bin inzwischen, mit wachsender Erfahrung und Selbstsicherheit, dazu übergegangen, nur noch Grobgerüste zu Plotten und dann loszuschreiben.

Wir haben in der Skoutz-Schreibschule kürzlich erst eine mehrteilige Reihe zum Plotten und den verschiedenen Methoden gebracht. Erzähl bitte noch etwas mehr von der Thyken-Methode! 

Ich kenne quasi Anfang und Ende der Reise und ein paar Kneipen auf dem Weg dorthin. Den Rest lasse ich einfach entstehen.

Und wie hältst du es mit den Regeln?

Regeltreu versuche ich bei „Show don´t tell“ zu sein, weil mir dadurch meine eigenen Geschichten einfach besser gefallen.

Ja, das ist so eine der Handwerks-Regeln, die wir auch allen Autoren ans Herz legen. Es gibt noch ein paar, die wirklich mit einfachen Mitteln einen Text verbessern. Man sollte sie sich bewusst machen, aber nicht sklavisch befolgen, von daher finde ich “versuchen” tatsächlich auch den besten Weg. 

Aber mal weg vom Schreiben zum Lesen … 

Welches war dein erstes selbstgelesenes Buch? Und hast du es heute noch?

Ich habe schon immer gelesen, angefangen mit Bilderbüchern. Wo der genaue Übergang zu „echten“ Lesen war, weiß ich heute nicht mehr.

Gibt es den? Weil für Skoutz nur die Geschichte zählt, wollen wir weder Batman noch die Raupe Nimmersatt ausschließen. Aber fragen wir anders – wer sind die Helden deiner Kindheit? 

Eines der ersten Bücher, die richtig Eindruck bei mir hinterließen, war Krabat von Ottfried Preußler, aber das war sicher nicht mein erstes Buch. Aber das Buch habe ich immer noch.

Das freut mich sehr, denn Krabat ist eines der Bücher, die mir immer einfallen, wenn ich nach Lieblingsbüchern gefragt werde. Wusstest du, dass Krabat auch Ottfried Preußlers liebstes Buch gewesen sein soll? Hat mir sein Neffe mal anvertraut, mit dem ich beruflich zu tun hatte. 

Bleiben wir noch bei unseren Lieblingsbüchern oder Buchlieblingen.

Stell dir vor, du könntest eine beliebige Figur aus einem Buch zum Essen treffen. Was würde passieren?

Ich würde mich gerne mit Tyrion Lannister unterhalten, weil er ein cleverer kleiner Bursche ist, der zudem eine vortreffliche Scharfzüngigkeit an den Tag legt. Wer wäre nicht gerne so schlagfertig? Genau darüber würde ich mich auch unterhalten.

Tyrion mochte ich auch am Liebsten in den Büchern von “Song of Ice and Fire” noch lieber als in der Serie “Game of Thrones”. Aber wie soll ich mir das vorstellen? Ihr würdet darüber reden, wie man schlagfertig wird? 

Und über Wein.

Guter Plan!

Auf welche Frage hattest du in letzter Zeit keine Antwort und hast du sie finden können?

„Wie soll ich das alles nur hinkriegen?“

Ha! Noch eine Übereinstimmung. Mein Leben besteht aus 2 Phasen: Erst weiß ich nicht, wie das gehen soll, und danach nicht, wie es gegangen ist. Ein Prinzip, das wir auch auf Skoutz schon übertragen haben. Wie kommt es, dass du zu dieser Frage kommst?

Die Frage stelle ich mir sehr oft, weil einfach sehr viel passiert. Aber gleichzeitig weiß ich, dass diese Zustände immer auch Raum bieten, sich neu zu erfinden und kreativ zu sein. Ich glaube nicht, dass Kreativität nur im kuscheligen Umfeld geschieht. Oftmals werde ich kreativ, wenn ich schnelle Lösungen finden muss, Deadline drücken oder etwas einfach irgendwie fertig werden muss.

Und wie geht es aus? 

Oft sind die Ergebnisse dann viel besser, als ich erwartet habe.

Da schwingt aber ein ABER mit … 

Genau! Aber es ist wie das Surfen auf der Spitze einer großen Welle und man muss immer darauf aufpassen, dass die Welle nicht über einem zusammenschlägt.

Die Coronazeit tut ihr übriges dazu, weil jeder Schnupfen plötzlich zu einem Riesenthema wird und wer zwei kleine Kinder Zuhause hat, der weiß, wie schnell da mal ein Schnupfen passiert.

Horror! Das wird sicher im Herbst nochmal besonders kreativitätsfördernd. Hoffentlich hattest du bis dahin deinen Termin bei Tyrion schon.

Und wie sieht es dann mit der Antwort aus? 

Letztlich hilft es nur, die Frage umzuformulieren, wie beim Anhalter. Statt „wie soll ich das alles hinbekommen“ frage ich konkret, zum Beispiel: „Was kann ich heute machen, damit ich 30 Minuten Zeit zum Schreiben habe?“. Dann klappt es, wenn man sich nicht zu viel vornimmt.

Wohl wahr. Und wieder hast du ganz diskret ein weiteres wundervolles Buch in unser Gespräch geschmuggelt. Danke! Wenn wir schon beim Planen sind … 

Wie oft schaust du täglich auf dein Handy?

Nicht mehr so oft, seit ich keine Sozialen Medien mehr nutze. Aber ich komme bestimmt trotzdem noch auf irgendwas zwischen 20 und 50 Mal.

Oh wow! Das schaffe ich nicht mal mit SM-Nutzung, wobei ich auch ein PC-Relikt bin und ungern am Handy arbeite. 

Ich nutze das Handy auch beruflich, da kommt schon wegen der Anrufe ein bisschen was zusammen. Außerdem lese ich heimlich auf der Toilette Kindlebücher auf dem Smartphone.

Ich lese in der U-Bahn mit der App am Handy (also jenseits von Corona), aber das sind bei mir auch nur 2x (einmal hin und einmal zurück).

Was darf in deinem Kühlschrank niemals fehlen?

Käse, Paprika, Wasser, Bier, Eier.

Eine interessante Mischung, zu der ich beim Interview für “Seemannsgras” dann das Rezept haben will!  Und abgesehen von der Kulinarik … 

(lacht) Danke für diesen Plotbunny. Ich werde demnächst ein Kochbuch rausbringen und „Seemannsgras“ nennen – der Nachfolger hat aber den Arbeitstitel „Seemannsgarn“. Ich bereite Dir  gerne ein überbackenes Paprikabier zu, wenn ihr die Anthologie ebenfalls für den Skoutz-Award nominiert.

Das nominieren zur Longlist darfst du ganz offiziell selbst. Bei der Midlist müsstest du den Anthologie-Juror fürs nächste Jahr bestechen, da habe ich leider keinen Einfluss. Aaaaaber ich komme sehr gern trotzdem auf ein überbackenes Paprikabier vorbei, das klingt saulecker.

Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten?

Für meine Frau, meine Kinder und dafür, dass ich bislang in schwierigen Situationen häufig die richtige Entscheidung getroffen habe, rückwirkend betrachtet.

Was mich gleich zur nächsten Frage bringt … 

Zeitreisen – ein spannendes Mysterium. Bei welchem historischen Ereignis wärst du gern dabei gewesen und warum?

Das ist schwer.

Ich weiß. Wir sind sehr stolz auf diese Frage!

Geschichte ist ein wahnsinnig spannendes Thema und es gibt wirklich einfach so viele Zeiten, in denen ich gerne mal vorbei geschaut hätte. Ich kann das gar nicht auf ein bestimmtes Ereignis eingrenzen, weil mich viel mehr interessiert, wie die Menschen insgesamt gelebt haben.

Es gab schon ein paar Momente, wo sich wirklich ehrlich an diesem Punkt etwas geändert hat. Aber lassen wir uns den Begriff “Ereignis” etwas weiter fassen, wie sieht es dann aus? Wen würdest du besuchen wollen? 

Die Griechen, Römer, Wikiniger. Ich würde mir das alles angucken wollen. Der Trojanische Krieg wäre sicher interessant, aber wer will schon gerne in einen Krieg hineingeraten?

Och, vom Feldherrenhügel aus? So in sicherer Entfernung … 

Die Entdeckung Amerikas wäre sicher spannend, aber bestimmt auch grausam – vermutlich bin ich dafür zu zart besaitet.

Ja, das glaube ich. Ich war im Referendariat bei Amnesty und habe ganz am Rand den Ausbruch des Bürgerkriegs in Mali erlebt. Wir können uns gar nicht vorstellen, was Krieg heißt, wenn er einem Live und nicht gezähmt und aufgeräumt in einem Geschichtsbuch oder einer Ausstellung begegnet. Also, was machen wir mit der Zeitreise?

Das stimmt. Hoffentlich vergessen wir nie, wie gut wir es haben. Aber ich würde einfach herumreisen.

Da können wir eine Reisegruppe bilden, Kollegin Julia Greve hat da schon über Pauschalangebote nachgedacht. 

Gerne, ich nehme All inclusive.

Jetzt haben wir schon so viele spannende Themen angerissen … 

Über welches Thema könntest du eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung?

Über viele. Motivation, Kreatives Schreiben, Kreativität, Star Wars, „wieso spiele ich 2020 noch immer Master of Orion 2“, die Nachteile von Sozialen Medien, nachhaltiges Bankgeschäft, was man als Chaot so alles mache kann um sich zu organisieren, Anthologien herausgeben für Anfänger …

Oh! Wir werden uns auf alle Fälle nochmals gesondert unterhalten, ob du nicht bei uns Workshops halten kannst. Auch wenn mich persönlich das Star Wars und Orions-Thema brennend interessieren würden, könnten wir vor allem die Orga-Schulung für Chaoten brauche. Wobei das Bankgeschäft auch spannend wäre. 

Ich kann auch alles in ein Seminar packen.

Willst du nicht doch im Skoutz-Team einsteigen? Aber eins hat mich vorhin noch beeindruckt: Du bist dankbar für Entscheidungen, die rückwirkend richtig waren. Umgekehrt gefragt: 

Was würdest du rückwirkend ändern, wenn du die Möglichkeit dazu hättest?

Ich würde eher mit dem gezielten Schreiben anfangen. Das habe ich erst mit über 30 begonnen. Aber wirklich schlimm ist das auch nicht gewesen.

Neeeee, du kannst ja noch ein paar Jahre schreiben! Oder erst mal deine fertigen Bücher veröffentlichen, ich wäre neugierig. Bringt mich gleich zur letzten Frage:

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Gesundheit für meine Familie.

Das sind weise Worte! Lieber Bruno, ich danke dir von Herzen für dieses wirklich äußerst vergnügliche Gespräch, das ich gerne gelegentlich über Paprika, Star Wars, gute Banker, kluge Zeitreisen und Ordnung im Chaos fortsetzen würde. 

Ich wünsche der “Erntenacht” noch viel Erfolg im weiteren Wettbewerb, vielleicht sprechen wir uns ja, wenn wir euch den Anthologie-Skoutz überreichen. 

as wäre ein Ehre! Abschließend möchte ich hier noch allen Autoren danken, die bei der “Erntenacht” mitgemacht haben. Ich bin nur der Herausgeber und habe nur eine Geschichte beigetragen. Aber es waren 17 tolle Leute, die über 1 ½ Jahre zusammen gearbeitet haben und dieses wirklich tolle Werk ermöglicht haben. Lest ihre Bücher, es lohnt sich. Wenn ihr wissen wollt, wer alles dabei war und wie viel Geld wir bereits gespendet haben, dann könnt ihr das hier (https://augenschelm.de/portfolio-item/erntenacht/) nachlesen.

Dem wollen wir uns nur anschließen! 

Hinweis:   

Mit einer Sammlung alter Geschichten, die neu erzählt werden, setzte sich Erntenacht mit seiner Dunklen Folklore gegen über 200 Titeln der Longlist Anthologie durch und wurde von unserer Vorjahresgewinnerin Miriam Schäfer auf die Midlist Anthologie 2020 gewählt. Jetzt werden wir sehen, ob sich die von Bruno E. Thyke selbst über epubli im Oktober 2019 herausgegebene Sammlung im weiteren Wettbewerb gegen die starke Konkurrenz durchsetzen kann.

Wir haben diese wunderschön düstere Sammlung, bei der Ungeheuer noch Ungeheuer sein dürfen, bereits ausführlich besprochen (weiterlesen)

Hier könnt ihr Bruno E. Thyke erreichen: 

  • Augenschelm – Homepage von Bruno E. Thyke
  • @augenschelm auf Twitter (ruht aktuell)

Liebe Leser,

nach nun fast einem Jahr geht meine erste Staffel von „augenschelm fragt“ zu Ende. Es hat mir viel Spaß gemacht, mit so vielen Autoren zu sprechen, so viel über Ihre Gewohnheiten zu erfahren und zu sehen, wie sie ihrer täglichen Arbeit nachgehen.

Die Interviews waren lehrreich, unterhaltsam und vielschichtig.

Die Idee dieser Serie war es, Neueinsteigern und auch erfahrenen Autoren zu zeigen, dass es „DEN WEG“ für Autoren nicht gibt, dass jeder seine eigenen Pfade austritt um ans Ziel zu gelangen. Als ich diesen Fragebogen entwickelte, hatte ich keine Ahnung, wen ich alles interviewen würde und es hat eine Weile gedauert, bis ich mir ein Herz gefasst habe und auch erfahrene Autoren anschrieb.

Da die meisten Leute aus der schreibenden Zunft wenig Zeit haben, war die Rücklaufquote insgesamt gering. Umso dankbarer bin ich allen, die sich die Zeit genommen haben, mir und euch diese Fragen zu beantworten.

Aus diesem Grund bin ich auch auf mein letztes Interview überaus stolz. Ich bin großer Fan von Sebastian Fitzek und kann an dieser Stelle nur sagen, was für ein angenehmer und netter Zeitgenosse er ist. Es hat mich viel Überwindung gekostet, ihn anzuschreiben und immer wieder zu erinnern (es hat insgesamt über 6 Monate gedauert, bis wir dieses Interview zusammen hatten), aber Sebastian hat wirklich ein Herz für seine Fans und junge Autoren und sollte er irgendwann von mir genervt gewesen sein, so hat er es mich nicht merken lassen :-)

Ich darf euch heute also ein Interview mit dem aktuellen Krimipreisträger, Bestseller- und möglicherweise aktuell erfolgreichsten deutschen Thrillerautoren anbieten, der über 8 Millionen Bücher in 24 Sprachen verkauft hat.

Viel Spaß beim Lesen!

www.sebastianfitzek.de

Interview

Teil 1: Über Dich

1. Zu Deiner Person: Kannst du vom Schreiben leben? Falls nicht, was
machst Du, außer zu schreiben?

Ich genieße das Privileg, vom Schreiben leben zu können.

2. Wie bist Du dazu gekommen zu schreiben und seit wann schreibst du?

Ich habe Anfang 2000 angefangen und bin seitdem nicht mehr vom Schreiben losgekommen.

3. Seit wann schreibst du mit dem festen Vorsatz, zu veröffentlichten?

Das war von der ersten Zeile an. Ich wollte wissen, ob es mir gelingt, etwas zu Papier zu bringen, das nicht nur mir alleine gefällt.

4. Wie hat Dein Umfeld darauf reagiert?

Zunächst gar nicht, denn ich habe es niemandem erzählt, außer meinen Eltern. Die haben mich allerdings sehr unterstützt.

5. In welchem Genre schreibst Du und was begeistert Dich an diesem Genre?

Ich schreibe Psychothriller. Die menschliche Seele ist für mich wie die Tiefsee, ein Ort, von dem jeder ein Bild vor seinem Auge hat, aber die Wenigsten haben ihn erforscht und niemand kennt all seine Geheimnisse.

Teil 2: Publikation und Marketing

6. Ist Verlagspublikation oder Self-Publishing dein Weg?

Verlag.

7. Wieso hast du dich für diesen Weg entschieden?

Vor elf Jahren war das damals der logische, erste Weg und ich war froh, dass ein Verlag mir eine Chance gab.

8. Wie lange musstest Du warten, bis ein Verlag ein Manuskript von Dir genommen hat?

Drei Jahre.

9. Was sind Deine besten Tipps, um auf einen Roman aufmerksam zu machen?

Alles steht und fällt mit der Geschichte. Natürlich gibt es viele Marketing- und PR-Maßnahmen. Doch als Anfänger bekommt man vom Verlag in der Regel kein Budget dafür. Mein Erstling wurde in einer Auflage von 4000 Stück gedruckt, es gab keine Werbung, keine Interviews bei der Veröffentlichung, keine Lesungen. Hätte sich der Inhalt des Buches nicht herumgesprochen, wäre es im Meer der Veröffentlichungen untergegangen. Natürlich gehört dazu auch sehr viel Glück, aber nichts schlägt jemals die Kraft der Mundpropaganda. Man muss also etwas verfassen, das andere gerne weiterempfehlen. Dazu muss man zunächst ein Buch schreiben, das man selbst gerne lesen will. Ich rate also dazu, nicht beim Schreiben einen „Markt“ im Kopf zu haben, sondern nur die Geschichte, die man unbedingt erzählen will.

10. Wie findest Du Deine Zielgruppe?

Darüber mache ich mir keine Gedanken. Siehe Frage 9.

Teil 3: Gewohnheiten

11. Wie sieht sein gewöhnlicher Schreibtag von morgens bis abends aus?

Ich setze mich um 09.00 Uhr an den Schreibtisch und schreibe so lange es geht.

12. Auf welche Art entwickelst Du eine Idee zu einer Geschichte?

Ich versuche eine lose Idee mit einem etwa 10-seitigen Exposé für mich selbst greifbar zu machen. Dann fange ich an zu schreiben und warte darauf, dass sich die Figuren und die Geschichte verselbständigen.

13. 3-Akte, 5-Akte, 8 Sequenzen. Wie strukturierst Du Deine Geschichte?

Ich tendiere zu einer dreiaktigen Struktur, mache mir über Erzähltheorie aber eher selten Gedanken. Das geschieht meist intuitiv.

14. Wie viele Stunden arbeitest Du pro Woche an Deinem Buch?

Das lässt sich so nicht sagen. Ist eine Lesetour auch Arbeit am Buch? Oder zählt nur das reine Schreiben? Fakt ist: Ich arbeite täglich an einem Buch, auch an Weihnachten, zu meinem Geburtstag, etc. Ohne Ausnahme.

15. Wie oft überarbeitest Du im Schnitt?

Drei Mal.

16. Wie gehst Du bei der Überarbeitung vor? Hast Du ein bestimmtes System?

Ich lese mir die Entwürfe laut vor und versuche die Anmerkungen meiner Lektorinnen so gut es geht zu berücksichtigen.

17. Wie motivierst Du Dich zum Schreiben?

Mit einem guten Buch oder einem Film, der mich inspiriert.

18. An wie vielen Projekten arbeitest du gleichzeitig?

Immer nur an einem Buch.

19. Was sind, aus Deiner Sicht, Deine 3 wertvollsten Gewohnheiten im
Bezug auf das Schreiben?

1. Kontinuität. Viele Menschen denken, ein Buch wird umso besser, je mehr man sich damit Zeit lässt. Sorgfalt ist natürlich eine Grundvoraussetzung, aber gerade bei einem Thriller ist es wichtig, dass man das Timing und sein Figurenpersonal fest im Griff hat. Wenn man nur alle zwei Monate einen Satz schreibt, dann zerfasert die Geschichte. Besser ist es drei Monate am Stück Tag durchzuarbeiten.

2. Pausen einplanen.
Es mag wie ein Widerspruch zu Punkt 1 klingen, aber Kreativität entsteht häufig durch Langeweile. Also mal ganz bewusst das Handy weglegen und irgendwo hinfahren wo nichts los ist. Der Geist beginnt sich erst zu beruhigen, dann zu arbeiten und man kommt auf völlig neue Ideen.

3. Scheuklappen aufsetzen
Wir haben uns diesen Beruf nicht gewählt, um Auftragsproduktionen zu leisten. Wir wollen Geschichten erzählen, jeder aus einem anderen Grund. Es gilt, diesen Grund herauszufinden und ihm treu zu bleiben, egal was andere von einem wollen.

20. Wie viel der Zeit die Du schreibst macht dir Spaß und wie viel ist eher harte Arbeit?

Da Spaß und harte Arbeit kein Widerspruch ist, hält sich das wohl die Waage.

21. Wie lange hast Du an Deinem ersten fertig geschriebenen Roman gearbeitet?

Brutto zwei Jahre, netto vielleicht 4 Monate.
Ich hatte ja noch einen Brotberuf und konnte nur in meiner Freizeit und im Urlaub arbeiten.

Teil 4: Inspirationen

22. Welches Buch über das Schreiben kannst du unbedingt weiterempfehlen?

Die Odyssee des Drehbuchschreibers von Christoper Vogler.

23. Was war der beste Ratschlag, den du im Bezug auf das Schreiben
erhalten hast?

Nie zu glauben, der erste Entwurf wäre bereits perfekt.

24. Welche drei Romane haben dich am meisten inspiriert und warum? 

Diese Frage ist angesichts der Vielzahl der Bücher, die mich beeinflusst haben, nicht zu beantworten. Müsste ich allerdings ein einziges Buch nennen, wäre es „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende, die mir die Welt der Bücher buchstäblich eröffnet hat.

Teil 5: Organisation und Persönlichkeit

25. Welche fünf Eigenschaften sollte ein Autor unbedingt besitzen?

Empathie, Kreativität, Ausdauer, Kritikfähigkeit und einen guten Rücken.

26. Welchen Ratschlag möchtest du jemandem mitgeben, der gerade erst mit dem Schreiben begonnen hat?

Höre erst auf Ratschläge, wenn du mit deinem ersten Entwurf fertig bist.

27. Familie, Arbeit, Studium, Schreiben, Vertrieb der Bücher, Social Media. Der Kalender ist voll, was tust du, um nicht auszubrennen dabei?

Ich lese, verreise gerne und spiele mit meinen Kindern.

Teil 6: Ausblicke und Einblicke

28. Glückwünsch! Du hast eine Fee gefunden und sie erfüllt Dir einen

Rechte des Fotos liegen beim Autor

Wunsch. Einzige Einschränkung, es muss etwas mit Büchern zu tun haben. Was wünschst du dir?

Alle meine Lieblingsautoren noch nicht entdeckt zu haben.

29. Wenn Du eine Sache am Buchmarkt ändern könntest, was wäre das?

Die Schließung lokaler Buchhandlungen.

30. Zum Schluss was Handfestes: Welche Workshops, Lehrgänge, Coverdesigner, Lektoren oder Korrektoren kannst du aus Deiner bisherigen Arbeit empfehlen?

Oh, da würde ich einen Blick in eine meiner Danksagungen empfehlen. Da stehen alle Namen derer, ohne die mein Erfolg nicht denkbar wäre, insbesondere die meiner Lektorinnen Carolin Graehl und Regine Weisbrod. Lehrgänge und Workshops habe ich nie besucht.

Lieber Sebastian, ich danke Dir für die Zeit die Du Dir für dieses Interview genommen hast. Es hat mir viel Spaß gemacht und war eines meiner persönlichen Highlights 2016-2017, dass wir eine ganze zeitlang immer wieder in Kontakt standen.

Ich hoffe, alle angehenden und aktiven Autoren können aus meiner „Augenschelm fragt:“-Reihe etwas mitnehmen. Mein Dank gilt allen, die teilgenommen haben. Wir alle wissen, wie rar gesät die Zeit ist und auch wenn ihr nur die erfolgreichen Anfragen sehr, gingen sehr viele unter oder wurden nicht beantwortet.

Allerdings käme es mir nicht in den Sinn, daraus irgendeinem Autor einen Vorwurf zu machen, schließlich bringen Bücher das Essen auf den Tisch und keine Interviews. Deshalb noch einmal meinen ausdrücklichen Dank an:

Elyseo da Silva, Marcus Johanus, Nike Leonhardt, Markus Heitz, Michaela Stadelmann, Axel Hollmann, Tanja Hanika, Zoë Beck, Mareike Albracht, Sonea von Delvon, Alessandra Reß, Nina C. Hasse, Benjamin Spang, Anja Kiel und Sebastian Fitzek.

Langsam geht es mit Staffel 1 meiner Interviews dem Ende entgegen.

Heute habe ich Benjamin Spang interviewt, der sich seinen Traum vom Buch auf unkonventionelle Art erfüllt hat, nämlich durch Crowd Funding.

Sich das Buch von künftigen Leser „vorfinanzieren“ zu lassen ist eine gute Idee, die dem Selfpublisher Überblick verschafft, was er Investieren kann, ohne zu seinem eignen Druckkostenzuschussverlag zu werden. Es ist ein weiteres Zeichen dafür, wie agil und kreativ die Branche ist.

Benjamin schreibt „Dark Fantasy“ mit Steampunkelementen. Sein Buch „Blut gegen Blut“ könnt ihr auf allen gängigen Plattformen erwerben. Teil 2 ist aktuell in Arbeit und wird seine nächste Veröffentlichung werden.

Darüber hinaus ist Benjamin Spang einer meiner Schreibbuddies, ich hatte also schon die Ehre seine Geschichte vor Veröffentlichung testlesen und kommentieren zu dürfen.

Er hat mir noch eine alte Version meines Interviews beantwortet, weswegen heute einige Fragen mehr enthalten sind als sonst.

Ihr könnt (und solltet) Benjamin auf so ziemlich allen Social Media Kanälen folgen, bestimmt auch auf solchen, die es aktuell noch gar nicht gibt. Die wichtigsten habe ich hier für euch zusammengestellt:

Homepage: http://benjaminspang.de/

Twitter

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Instagram

YouTube

Viel Spaß beim Lesen

Interview mit Benjamin Spang

1. Zu Deiner Person: Kannst du vom Schreiben leben? Falls nicht, was
machst Du, außer zu schreiben?

Leider noch nicht, ich arbeite aber daran ;).
Ich habe einen Brotjob als Mediengestalter, in dem Beruf habe ich
eine Ausbildung gemacht.

2. Wie bist Du dazu gekommen zu Schreiben und seit wann Schreibst du?

Ich war schon immer kreativ. Früher Comics gezeichnet, dann
Computerspiele gebastelt und über ein solches Spieleprojekt dann zum
Schreiben gekommen. Das war so Mitte 2011.

3. Seit wann schreibst du mit dem festen Vorsatz, zu
veröffentlichten?

Ich habe schon immer mit diesem Vorsatz geschrieben :). Ich wollte
schon immer raus in die Öffentlichkeit mit meinen Texten.

4. Wie hat Dein Umfeld darauf reagiert?

Positiv.

5. Ist Verlagspublikatiom oder Selfpublishimg dein Weg?

Selfpublishing.

6. Wieso hast du dich für diesen Weg entschieden?

Weil ich die volle Kontrolle habe und selbst entscheiden kann wo die
Reise hingeht.

 

7. In welchem Genre schreibst Du und was begeistert Dich an diesem
Genre?

Dark Fantasy. Zum einen das düstere, melancholische, was ich schon immer
mehr mochte als Fantasy im Auenland. Und an Fantasy allgemein mag ich, dass
ich mir auch die verrücktesten Dinge ausdenken kann, um den Leser zu
faszinieren.

8. Wie sieht sein gewöhnlicher Schreibtag von Morgens bis abends
aus?

Ich stehe um 5 Uhr morgens auf, schreibe 2 Stunden und begebe mich
dann zu meinem Brotjob.
Nach Feierabend mache ich meist noch Grafik- oder Videoarbeiten.

9. Auf welche Art entwickelst Du eine Idee zu einer Geschichte?

Das passiert ganz unterschiedlich. Filme, Bücher oder Dinge aus dem
Internet. In letzter Zeit habe ich oft auch Nebencharaktere erstellt,
die mir so gut gefallen haben, dass ich weitere Storys mit ihnen
schreiben werde.

10. Wie viele Stunden arbeitest Du pro Woche an Deinem Buch?

10 bis 14 Stunden.

11. Wie oft überarbeitest Du im Schnitt?

Kann ich pauschal nicht sagen, hängt vom Plot, der Erstfassung und
dem Feedback der Testleser ab.

12. Wie wichtig ist für Dich die Struktur Deiner Geschichte?

Sehr wichtig. Der Leser soll sich ja nicht langweilen.

13. 3-Akte, 5-Akte, 8 Sequenzen. Wie strukturierst Du Deine Geschichte?

Ich schreibe nach dem 7-Punkte-System.

14. Welches Buch über das Schreiben kannst du unbedingt
weiterempfehlen?

„Die 50 Werkzeuge für gutes Schreiben“ heißt es glaube ich. Das ist
sehr prakrisch und bietet kompaktes Wissen.

15. Was war der beste Ratschlag, den du im Bezug auf das Schreiben
erhalten hast?

Meine Autorenkollegin Sabine Osman hat mir mal einen Tipp gegeben wie
ich ganz einfach mit Scrivener und dem Tool Sigil ein sauberes Ebook
ausgeben kann. Das hat meine Arbeit enorm erleichtert!

16. Welche drei Bücher haben dich am meisten inspiriert und warum?

Die ersten beiden Bücher der Darkblade-Reihe was meine
Genreausrichtung „Dark Fantasy“ angeht. Ansonsten lese ich auch sehr
viele „psychologische“ Sachbücher zum Thema Kreatives Arbeiten.
Aktuell lese ich die Steve Jobs Biografie. Auch sehr inspirierend!

17. Wie motivierst Du Dich zum Schreiben?

Ich werde irgendwann sterben. Vielleicht schon morgen. Was will ich
dieser Welt hinterlassen? Das motiviert mich. Ich will lieber bekannt
dafür sein, gute Bücher geschrieben zu haben als dafür, viel TV
oder Youtube geguckt zu haben. Für mich ist es keine Option nach der
Arbeit auf die Couch zu fallen und mein Leben an mir vorbeizehen zu
lassen.

18. Wie gehst Du bei der Überarbeitung vor? Hast Du ein bestimmtes
System?

Ich mache alles am Computer. Nach der Erstfassung lasse ich das Manuskipt
erst einmal eine zeitlang liegen und schreibe an einem anderen Projekt
weiter. Dann geht es mit frischen Augen zurück und dann wird Satz für Satz
gelesen und überarbeitet.
Danach folgen Testleserunden mit befreundeten Autoren und „normalen“ Lesern.
Dann wird das Manuskript wieder überarbeutet aufgrund deren Feedback.

19. Wie lange hast Du an Deinem ersten fertig geschriebenen Roman
gearbeitet?

Drei Jahre.

20. Was sind Deine besten Tipps, wenn es darum geht Deinen Roman an
den Mann zu bringen?

Accounts auf Twitter, Facebook, Snapchat, Instagram und Youtube. Und
darüber dann täglich deinen Schaffensprozess und deinen Weg zum
Bestsellerautor dokumentieren.
Content, Content, Content!

21. Mit welchem Romanhelden möchtest Du gerne einen Tag verbringen?

Malus Darkblade. Rumhuren und Brandschatzen.

22. Glückwünsch! Du hast eine Fee gefunden und sie erfüllt Dir
einen Wunsch. Einzige Einschränkung, es muss etwas mit Büchern zu
tun haben.
Was wünscht du dir?

Vom Schreiben leben zu können.

23. Welche fünf Eigenschaften sollte ein Autor unbedingt besitzen?

1. Geduld.
2. Geduld.
3. Geduld.
4.Geduld.
5.Den Willen, hart an sich selbst und dem eigenen Text zu arbeiten.

24. Welchen Ratschlag möchtest du jemandem mitgeben, der gerade erst
mit dem Schreiben begonnen hat?

Lerne dein Handwerk! Gewöhne dir ab, deine Zeit mit TV oder Internet
zu vergeuden.
Beginne gleichzeitig deinen Weg zum Autor via Social Media für die
Öffentlichkeit zu dokumentieren. Dadurch bildest du mit der Zeit
deine eigene Fanbase, die lesen will was du schreibst.

25. Wie findest Du Deine Zielgruppe?

Durch Recherche. Ich schaue mir an, wer das liest, was ich schreiben
will und konzentriere mich dann auf diese Zielgruppe.

26. Familie, Arbeit, Studium, Schreiben, Vertrieb der Bücher, Social
Media. Der Kalender ist voll, was tust du, um nicht auszubrennen
dabei?

Ich liebe das was ich mache. Das bewahrt mich davor. Ich meine jeder
von uns hat 24 Std. Zeit am Tag. Wenn dir das abendliche TV-Programm
wichtiger ist, okay! Du hast dich dafür entschieden.

Mir macht mein Selfpublisher-Dasein zu viel Spaß, um meine Zeit mit
anderem Kram zu verplempern. Ich meine ich sitze gerade im Flugzeug in
den Urlaub, während ich diese Interviewfragen beantworte ;). Solche
Wartezeiten kann man auch immer produktiv nutzen.

Ansonsten natürlich auch wirklicher Urlaub. Wenn ich gleich lande
werde ich auch zwei Wochen nicht schreiben. Aber meine Social Media
Kanäle werde ich weiter bedienen.
Solche Erholungsphasen sind auch wichtig. Wer das ganze Jahr über
100% gegeben hat, darf das :).

27. Wie viel der Zeit die Du schreibst macht dir Spaß und wie viel
ist eher Quälerei?

Das ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich. Man kann sich selbst
sehr viel Leid ersparen, wenn man vor dem Schreiben ordentlich
plottet! :)

28. An wie vielen Projekten arbeitest du gleichzeitig?

Unterschiedlich. Zuletzt an vier gleichzeitig.

29. Was sind, aus Deiner Sicht, Deine 3 wertvollsten Gewohnheiten im
Bezug auf das Schreiben?

1. Meine Routine. Jeden Morgen um 5 Uhr aufstehen und 2 Std.
schreiben.

2. Meine Ausdauer. Mein Text wird erst veröffentlicht, wenn ich
damit zufrieden bin.

3. Meine Passion zum Marketing. Ich liebe es, meine Bücher zu
vermarkten :).

30. Wie stehst du zu den Begriffe. Autor, Schriftsteller, Hobbyautor?

Die ersten beiden wollen vom Schreiben leben.

31. Wenn Du eine Sache am Buchmarkt ändern könntest, was wäre das?

Puh, da fällt mir grad nix ein. Aber da gibt es bestimmt was :).

32. Zum Schluss was handfestes: Welche Workshops, Lehrgänge,
Coverdesigner, Lektoren und Korrektoren kannst du empfehlen?

Barcamps kann ich empfehlen wie z.B. das Literaturcamp in Heidelberg.
Allgemein auf viele Veranstaltungen gehen wie auch die Frankfurter
Buchmesse und viele Leute kennen lernen! Da gibt es dann auch viele
Workshops usw.

Auch Lektorin Nina C. Hasse kann ich empfehlen. Sie darf aktuell meine
Novellen bearbeiten :).

Lieber Benjamin, vielen Dank für Deine Antworten!

Liebe Leserinnen und Leser,

ich freue mich, dass ich für mein heutiges „Augenschelm fragt:“ den anderen Teil des dynamischen „Schreibdiletanten“-Duos, Axel Hollmann, gewinnen konnte. Axel wurde 1968 in Berlin geboren, lebt in Berlin und möchte auch für immer und ewig dort wohnen bleiben.

Zusammen mit Marcus Johanus, den ich ebenfalls schon interviewt habe, hat er Deutschlands ersten Autorenpodcast ins leben gerufen und ist damit Inspiration für viele junge Autoren.

Ich erinnere mich noch lebhaft an meine ersten Schritte nach meinem willentlichen Entschluss „richtiger“ Autor zu werden, die mich schnell zu den Schreibdilletanten führten. Umso schöner ist es für mich, dass ich sowohl mit Marcus als auch mit Axel inzwischen regelmäßige Social Media Kontakte habe.

Axel hat bisher 4 Bücher veröffentlicht, drei davon bei Ullstein-Midnight, eines über Amazon-Publishing und kann somit auf reichlich Erfahrung zurück blicken.

Mehr über Axel könnt auf seiner Homepage http://www.axelhollmann.com/, bei Twitter oder Facebook und natürlich bei den Schreibdiletanten erfahren.

Interview

Erster Teil – Über Dich

1. Zu Deiner Person: Kannst du vom Schreiben leben? Falls nicht, was
machst Du, außer zu schreiben?

Vom Schreiben leben? Nein, das ist mir leider nicht möglich, aber vielleicht ändert sich das ja mal. Vor ein paar Jahren habe ich mit ein paar Freunden (u. a. Marcus Johanus, den der eine oder andere von euch vielleicht von unserem Autoren-Youtube-Channel „den SchreibDilettanten“ kennt“) in einem Fantasy- und Rollenspielladen gearbeitet. Jetzt findet man mich, wenn ich nicht an einem Romanmanuskript arbeite, über Buchführung brüten.asphalt-300px-breit

2. Wie bist Du dazu gekommen zu Schreiben und seit wann schreibst du?

Mit dem Schreiben habe ich mit dreizehn Jahren angefangen. Damals habe ich meiner Liebe für Rollenspiele (zunächst D&D, dann Midgard, Cthulhu und viele, viele andere…) entdeckt. Ernsthaft mit dem Romanschreiben habe ich angefangen, als ich mit der Arbeit in dem oben erwähnten Spieleladen aufgehört habe. Das war vor etwas mehr als zehn Jahren, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt.

3. Seit wann schreibst du mit dem festen Vorsatz, zu veröffentlichten?

S.o.

4. Wie hat Dein Umfeld darauf reagiert?

Zum Glück hat mich meine Frau von Anfang an unterstützt – anders ist so etwas im Rahmen einer Familie auch nicht möglich.

Zweiter Teil: Das Publizieren

5. Ist Verlagspublikation oder Selfpublishing dein Weg?

Wer weiß? Heutzutage muss man sich da ja nicht mehr so eindeutig entscheiden. Bisher wurden meine Bücher bei Midnight, dem digitalen Imprint des Ullstein-Verlags und Amazon Publishing veröffentlicht. Das ist der Mittelweg zwischen Verlagsveröffentlichung und Selfpublishing.

6. Wieso hast du dich für diesen Weg entschieden?

Ganz einfach: Weil mir das zu der jeweiligen Zeit als beste Möglichkeit erschien.

7. In welchem Genre schreibst Du?

Krimi und Thriller. Allerdings bin ich ein riesiger SF-Fan und fühle mich auch im Fantasy- und Horrorgenre wohl. Wer weiß, vielleicht werde ich ja auch mal in dieser Richtung aktiv.

Dritter Teil: Gewohnheiten

8. Wie sieht sein gewöhnlicher Schreibtag von Morgens bis abends aus?

Meine Mittagspause verbringe ich zurzeit meist im McCafé Spandau. Und natürlich nutze ich die Zeit und das Koffein eines Latte Macchiatos, um eine Stunde (ja, es ist eine verlängerte Mittagspause) zu schreiben. Irgendwann am späten Nachmittag oder frühen Abend setze ich mich dann noch einmal an den Computer, um eine zweite Stunde zu schreiben. Wann genau das ist, hängt von meinem Brotjob und der Familie ab. Da muss ich einfach ein wenig flexibel sein.

9. Auf welche Art entwickelst Du eine Idee zu einer Geschichte?

Sehr analytisch. Ich brainstorme verschiede Grundideen – gerne mit der Hilfe von Mindmaps – von denen ich denke, dass sie mir Spaß machen würden (ganz wichtig) und auch eine Leserschaft finden. Davon ausgehend entwickelt ich dann Schritt für Schritt eine Story. Meist vom Ende zum Anfang. Wenn der erste Plotentwurf steht, spreche mit Freunden (Marcus) darüber, ändere hier und da etwas – ja, oder fange von vorne an, wenn ich merke, dass die Idee doch nicht so toll ist, wie ich erst dachte.

10. Wie viele Stunden arbeitest Du pro Woche an Deinem Buch?rissiges-eis-300px_breit

Ich versuche, jeden Tag zwei Stunden am Schreiben zu überarbeiten.

11. Wie oft überarbeitest Du im Schnitt?

Oft. Sehr oft. Mein letztes Projekt habe ich nach meiner siebten Überarbeitung an meine Agentur gegeben. Und je nachdem, wie es jetzt weitergeht, werde ich es bestimmt noch weiter überarbeiten müssen.

12. Wie wichtig ist für Dich die Struktur Deiner Geschichte?

Sehr wichtig. Ich plane gründlich, mein Plotentwurf umfasst, wenn er schließlich fertig ist, um die sechzig Manuskriptseiten.

Vierter Teil: Inspirationen

13. Welches Buch über das Schreiben kannst du unbedingt weiterempfehlen?

„On Writing“ von Stephen King.

14. Was war der beste Ratschlag, den du im Bezug auf das Schreiben
erhalten hast?

Der erste Entwurf ist Mist! Immer!

15. Welche drei Bücher haben dich am meisten inspiriert und warum?

Das oben erwähnte „On Writing“ von Stephen King motiviert mich bis heute, am Ball zu bleiben. Die Schreibbücher von James N. Frey haben mich viel über die Technik des Schreibens gelehrt. Die Thriller von Lee Child waren für mich in stilistischer Hinsicht eine Offenbarung.

16. Wie motivierst Du Dich zum Schreiben?

Ich schreibe gerne, insofern muss ich da nicht groß motiviert werden.

17. Was sind Deine besten Tipps, wenn es darum geht Deinen Roman an den Mann zu bringen?

Der beste Tipp: Kenne den Markt. Zurzeit gibt es so viele Möglichkeiten, als Autor seinen Weg zu weihnachtsmann-300px-breitgehen, wie vermutlich noch nie. Für Autoren ist das eine gute Zeit – wenn man sich auskennt. Knüpfe Kontakte zu anderen Autoren. Tummel dich auf Facebook, Foren und Websites.

18. Mit welchem Romanhelden möchtest Du gerne einen Tag verbringen?

Eine gute Frage. Vielleicht mit Michael Connellys „Harry Bosch“?

19. Glückwünsch! Du hast eine Fee gefunden und sie erfüllt Dir einen
Wunsch. Einzige Einschränkung, es muss etwas mit Büchern zu tun haben.
Was wünschst du dir?

Mehr Zeit, um Bücher zu lesen.

20. Welche fünf Eigenschaften sollte ein Autor unbedingt besitzen?

Beharrlichkeit, das genügt völlig.

21. Welchen Ratschlag möchtest du jemandem mitgeben, der gerade erst mit dem Schreiben begonnen hat?

Wie schon ober erwähnt: Suche Kontakt zu anderen Autoren, auch wenn es „nur“ über das Internet ist. Du brauchst sie zur Motivation. Werde dir darüber klar, dass du „am Ball“ bleiben musst. Wenn alles optimal läuft (und das tut es vermutlich selten), solltest du mindestens fünf Jahre einplanen, ehe sich erste Erfolge einstellen.

Fünfter Teil: Organisation

22. Wie findest Du Deine Zielgruppe?

Ich schreibe, was ich auch selbst gerne lese. Einen anderen Weg gibt es meiner Ansicht nach nicht.

23. Familie, Arbeit, Studium, Schreiben, Vertrieb der Bücher, Social
Media. Der Kalender ist voll, was tust du, um nicht auszubrennen dabei?schlaglicht-300px-breit

Ich habe in Marcus (s.o.) einen erstklassigen Schreibkollegen, den ich nerven kann, wenn ich mal demotiviert bin oder etwas nicht so läuft. Ansonsten habe ich durch unseren Autoren-Youtube-Channel ein wenig Ablenkung.

24. Wie viel der Zeit die Du schreibst macht dir Spaß und wie viel ist eher Quälerei?

Fifty-fifty.

25. An wie vielen Projekten arbeitest du gleichzeitig?

Zurzeit immer nur an einem – ich plane aber, zukünftig parallel an mehreren zu arbeiten.

26. Was sind, aus Deiner Sicht, Deine 3 wertvollsten Gewohnheiten im
Bezug auf das Schreiben?

Drei? Mir fällt jetzt eigentlich nur der Latte Macchiato ein, den ich mir jeden Tag beim Schreiben gönn.

27. Wie stehst du zu den Begriffen. Autor, Schriftsteller, Hobbyautor?

Ach, um ehrlich zu sein, sind mir die Begriffe da nicht so wichtig.

28. Wenn Du eine Sache am Buchmarkt ändern könntest, was wäre das?

Ich finde den Buchmarkt, so wie er zurzeit ist, unheimlich spannend. Er bietet uns Autoren viele Möglichkeiten – mit oder ohne Verlag. In sofern: Aus meiner Sicht muss da nichts geändert werden.

29. Zum Schluss was Handfestes: Welche Workshops, Lehrgänge, Coverdesigner, Lektoren und Korrektoren kannst du aus deiner bisherigen Arbeit empfehlen?

Coverdesigner, Lektoren oder Korrektoren musste ich mir bisher nicht suchen, das haben meine Verlage für mich erledigt. Insofern muss ich zu dieser Frage passen. Workshops und Lehrgänge habe ich viele verschiedene besucht. Mein Tipp, wenn es zeitlich und mit dem Geld irgendwie passt, einfach mal einen Lehrgang versuchen, wenn einem das Programm halbwegs passt. Bisher habe ich immer etwas gelernt.

Lieber Axel, vielen Dank für Deine interessanten Antworten.

Alle bisherigen Interviews von Augenschelm fragt findest Du hier.

Wenn Du keine Interviews mehr verpassen willst (was ich Dir empfehle), trage Dich in meinen Newsletter ein. Klicke dazu auf diesen schönen Briefumschlag über den Kommentaren.


mail-793081_1280Newsletter


„Frag. Es gibt keine dummen Fragen.“

„Warum riechst du so komisch aus dem Mund?“

„Halt die Klappe. So was fragt man nicht!“

Als ich mich entschloss, es mit dem Schreiben ernst zu meinen, hatte ich viele Fragen. Heute, zwei Jahre später, sitze ich vor meinem Laptop, die Strin zur Denkerpose gequetscht … und stelle mir immer noch viele Fragen.

Es hat sich nicht geändert.light-bulb-1042480_1920

Die Fragen sind andere. Das ein oder andere weiß ich inzwischen. Bei anderen Dingen bin ich noch immer so blank wie der polierte Mercedes meines 71 jährigen Nachbarn.

Fragen zu stellen ist wichtig um sich weiter zu entwickeln. Kinder wissen das. Erwachsene auch.

Manchmal.

Ich habe mich an meine Kindheit erinnert und einen Fragenkatalog entwickelt. Ich habe gesammelt, was mich an anderen Autoren und deren Arbeitsweise interessiert.

Mit Hilfe von Twitter habe ich meine Follower gefragt, was sie interessiert. Daraus entstand ein 29 Fragen starker Katalog.

Da das alleine nichts nützt, habe ich ihn an eine ganze Reihe von Autoren gesendet. Einige Antworten habe ich bereits erhalten und ich habe mich schon jetzt über die Bandbreite gefreut.

Ist so eine Fragerunde nicht statisch? Immer die gleichen Fragen? Nicht auf den Gegenüber eingehen? Zu wenig Aktion – wenig investigativ.

Das war auch der Punkt, an dem ich gehadert habe. Schon jetzt stelle ich fest, nicht die Fragen machen es interessant; die Antworten sind es. Die Fragen sollen nicht investigativ sein. Sie sollen einfach nur zeigen, wie andere Autoren arbeiten.

Ich werde von nun an in regelmäßigen Abständen Interviews im Augenblog veröffentlichen und mit der Kategorie „Interview“ versehen (schlau, ich weiß).

Ihr werdet sehen, wie unterschiedlich die Herangehensweisen sind. Wie verschieden die Sichtweisen von Autor zu Autor sind. Ihr werdet euch wiederfinden oder den Kopf schütteln. Ihr werdet Tipps erhalten, die ihr umsetzt und Tipps, die euch nicht interessieren. Ihr werdet interessantes über die Autoren erfahren.

In jedem Fall werdet ihr danach wissen, dass wir alle unsere eigenen Wege finden müssen, um gute Bücher zu schreiben und dass es viele, viele Wege gibt, um dieses Ziel zu erreichen.

Viel Spaß mit dem Format „Augenschelm fragt:“.

Das erste Interview wird voraussichtlich nächste Woche an den Start gehen.

 

 

Seiten

Archiv Augenschelm fragt:


Hier findest Du die Liste aller bisher geführten Autoreninterviews.

Staffel 1

26.07.2016 Augenschelm fragt: Elyseo da Silva

08.08.2016 Augenschelm fragt: Marcus Johanus

26.08.2016 Augenschelm fragt: Nike Leonhardt

09.09.2016 Augenschelm fragt: Markus Heitz

12.10.2016 Augenschelm fragt: Michaela Stadelmann

25.10.2016 Augenschelm fragt: Axel Hollmann

15.11.2016 Augenschelm fragt: Tanja Hanika

25.11.2016 Augenschelm fragt: Zoë Beck

23.12.2016 Augenschelm fragt: Mareike Albracht

26.01.2017 Augenschelm fragt: Sonea von Delvon

08.03.2017 Augenschelm fragt: Alessandra Reß

30.03.2017 Augenschelm fragt: Nina C. Hasse

24.04.2017 Augenschelm fragt: Benjamin Spang

18.05.2017 Augenschelm fragt: Anja Kiel

31.05.2017 Augenschelm fragt: Sebastian Fitzek